Die Bosch CS 5800/6800i und Buderus WLW176/186 erlaubt eine Vielzahl an Einstellungen. Die meisten davon kann man im Servicemenü konfigurieren. Um ins Servicemenü zu gelangen, muss man mindestens 5 Sekunden die Service-Taste (3 Striche oben links im Display) drücken. Einige Einstellungen können auch direkt auf dem Startbildschirm des Bedienelements vorgenommen werden. Die meisten Einstellungen des Startbildschirm findet man auch in der App.

Nachfolgend sind die wichtigsten, aber weitaus nicht alle, Einstellungen kurz erklärt.

Raumtemperatur

Mit StartbildschirmWunschtemperatur stellt man die gewünschte Temperatur ein, die man in den beheizten Räumen erzielen möchte. Ohne ein verbundenes Raumthermometer aus dem Wärmepumpenzubehör, entspricht die eingestellte Raumtemperatur nicht zwangsläufig der tatsächlichen Raumtemperatur. Dies spielt technisch keine große Rolle. Wer dennoch die beiden Werte abgleichen möchte, kann dazu unter AnlageneinstellungenHeizung KühlungHeizkreis 1HeizenRaumtemperatur-Offset einen Korrekturwert einstellen.

Für eine möglichst konstant niedrige Leistungserbringung, ist eine konstante Raumtemperatur vorzuziehen. Dies erreicht man mit der Auswahl Manuell unter StartbildschirmWunschtemperatur. Wer jedoch lieber mit einer Nachtabsenkung der Raumtemperatur arbeiten möchte, kann dies mit der Auswahl Auto realisieren. Und wer nicht auf die automatische Sommer-/Winterumstellung setzen möchte, kann in den Sommermonaten die Auswahl Aus tätigen. Damit ist die Heizung ausgeschaltet. Warmwasseraufbereitung ist weiterhin möglich.

Heizkurve

Wird es draußen kälter, muss die Heizung mehr Leistung erbringen, um die Räume auf Wunschtemperatur halten zu können. Dazu erhöht sie die Vorlauftemperatur des Heizungswassers. Die Stärke dieser Erhöhung wird über die Heizkurve bestimmt.

Endpunkteinstellung der Heizkurve

Regelungsart

Die Regelungsart definiert, auf welcher Basis die Sollvorlauftemperatur bestimmt wird, und kann unter AnlageneinstellungenHeizung/KühlungHeizkreis 1HeizenRegelungsart eingestellt werden:

  • Außentemperatur geführt: die Heizkurve wird ausschließlich über die Vorlauftemperatur an der minimalen Außentemperatur definiert (ganz rechts bei -14 °C im Bild oben)
  • Außentemperatur mit Fußpunkt: erlaubt zusätzlich die Einstellung der Vorlauftemperatur bei einer Außentemperatur von 20 °C, dem so genannten Fußpunkt (ganz links im Bild oben)
  • Einzelraumgeführt: hiermit wird die tatsächliche Raumtemperatur hinzugezogen, wenn ein Raumthermostat aus dem Wärmepumpenzubehör verbunden ist

Dämpfung der Außentemperatur

Für alle Einstellungen, die sich auf die Außentemperatur beziehen, ist zu beachten, dass diese sich nicht zeitgleich auf das Gebäudeinnere auswirkt. Wird es draußen kälter, dauert es eine Weile bis sich die Kälte auf die Räume auswirkt. Diese Trägheit wird über die Gebäudedämpfung unter AnlageneinstellungenHeizung/KühlungAnlageneinstellungenDämpfung Gebäudeart eingestellt und ergibt die so genannte gedämpfte Außentemperatur. Je “schwerer” das Gebäude, desto träger wirken Außentemperaturveränderungen wie man in nachfolgenden Diagrammen für mittlere und leichte Gebäudeart sieht:

Außentemperatur & gedämpfte Außentemperatur für Gebäudeart=Mittel Außentemperatur & gedämpfte Außentemperatur für Gebäudeart=Leicht

Heizgrenze

Natürlich ist es nicht sinnvoll, die Heizung bei sommerlichen Außentemperaturen zu betreiben. Mit AnlageneinstellungenHeizung/KühlungHeizkreis 1So/Wi UmschaltungHeizbetrieb bis oder StartbildschirmWunschtemperaturMehr...Heizen aus ab wird die Temperaturgrenze eingestellt, ab der die Heizperiode beginnen soll, z.B. 15°C.

Dabei ist zu beachten, dass die Umschaltung nicht sofort bei Erreichen der Temperaturgrenze erfolgt, um ein ständiges Ein- und Ausschalten bei Außentemperaturen um den Grenzwert zu verhindern. Dafür kann man eine Verzögerung für den Übergang von Winter zu Sommer und Sommer zu Winter unter den folgenden Menüpunkten festlegen:

  • AnlageneinstellungenHeizung/KühlungHeizkreis 1So/Wi UmschaltungSommerbetriebsverzög. wenn für die eingestellte Zeitdauer, die Grenztemperatur überschritten wurde, wird die Heizung ausgeschaltet
  • AnlageneinstellungenHeizung/KühlungHeizkreis 1So/Wi UmschaltungHeizbetriebsverzög. wenn für die eingestellte Zeitdauer, die Grenztemperatur unterschritten wurde, wird die Heizung eingeschaltet

Um auch einem abrupten Temperatursturz gerecht zu werden, kann unter AnlageneinstellungenHeizung/KühlungHeizkreis 1So/Wi UmschaltungTemp-Diff. Sofortstart ein Temperaturunterschied in Kelvin, bzw. °C, eingestellt werden, bei dem die Wärmepumpe sofort startet.

Normaußentemperatur

AnlageneinstellungenHeizung/KühlungAnlageneinstellungenMin.Außentemperatur

Hier stellt man die Normaußentemperatur (NAT) ein, also die tiefste Temperatur, die sich 10 Mal innerhalb von 20 Jahren über einen Zeitraum von mindestens zwei aufeinanderfolgenden Tagen gehalten hat. Die Normaußentemperatur kann beim Bundesverband Wärmepumpe (BWP) nachgeschlagen werden.

Vorlauftemperatur (NAT)

AnlageneinstellungenHeizung/KühlungHeizkreis 1HeizenHeizkurve

Mit Druck auf den Endpunkt wird dieser ausgewählt. Daraufhin kann man mit den Pfeiltasten die notwendige Vorlauftemperatur an der NAT einstellen.

Zusätzlich zu diesen Werten kann man auch den Fuß- und Komfortpunkt definieren, falls die einfache Heizkurve nicht ausreichen sollte.

Warmwasseraufbereitung

Die Warmwasseraufbereitung kann wahlweise durch diese 3 Modi erfolgen:

  • Komfort
  • Eco
  • Eco+

Zusätzlich gibt es den Modus Extra-Warmwasser, der auf Anforderung für 1..48 Stunden versucht, das Warmwasser auf die Stopptemperatur aufzuheizen.

Für jeden Modus können folgende Werte individuell unter AnlageneinstellungenWarmwasser eingestellt werden:

  • Starttemperatur: bei Unterschreitung dieser Temperaturgrenze startet die Warmwasseraufbereitung
  • Stopptemperatur: bei Erreichen dieser Temperaturgrenze wird die Warmwasseraufbereitung beendet
  • Ladedelta: der Vorlauf wird um diesen Wert zur Warmwasseraufbereitung angehoben - je höher das Ladedelta desto schneller erfolgt die Aufheizung

Nachfolgendes Diagramm zeigt Vorlauftemperatur und Warmwassertemperatur für Starttemperatur=40°C, Stopptemperatur=48°C und Ladedelta=7K:

Warmwassertemperatur & Vorlauftemperatur

Modi

Modus Min. Starttemperatur Max. Stopptemperatur Ladedelta
Komfort 40 °C 65 °C 6..18 K
Eco 35 °C 60 °C 6..18 K
Eco+ 30 °C 55 °C 6..15 K
Extra-WW   50..70 °C  

Modusauswahl

Die Auswahl des Modus für die Warmwasseraufbereitung kann entweder in der App oder auf dem Bedienfeld unter StartbildschirmWarmwasser erfolgen:

  • Aus: keine Warmwasseraufbereitung
  • Manuell: ein Modus wird manuell gewählt
  • Auto: der entsprechende Modus wird anhand der aktuellen Tageszeit automatisch ausgewählt. Dazu muss eingestellt werden, welches Program zu welcher Tageszeit aktiv sein soll.

Zeitprogramm am UI-800

Die Zeitprogramme für den Auto Modus kann man entweder in der App unter WarmwasserKalender unten rechts oder auf dem Startbildschirm des Bedienfelds (nicht im Servicemenü) unter WarmwasserMehr...>ZeitprogrammBearbeiten einstellen. In obiger Darstellung ist die Warmwasseraufbereitung von 21-8 Uhr aus, von 8-13 und 17-21 Uhr wird das Warmwasser mit dem Eco+ Modus aufgeheizt und von 13-17 Uhr wird das Warmwasser mit dem Eco Modus aufbereitet.

Elektrischer Zuheizer

Wärmepumpen sollten so dimensioniert werden, dass sie bis ca. -5 °C den Wärmebedarf des Gebäudes abdecken können (Bosch). Für den Temperaturbereich darunter wird die Wärmepumpe durch einen elektrischen Zuheizer unterstützt. Die Einstellungen für den elektrischen Zuheizer können unter AnlageneinstellungenZuheizer vorgenommen werden.

Zuheizersperre

Aktiviert man AnlageneinstellungenZuheizerZuheizersperre wird der elektrische Zuheizer auch bei niedrigen Temperaturen nicht für den regulären Heizungsbetrieb oder die Warmwasseraufbereitung genutzt. Zum Frostschutz und Abtauen kann er trotz Zuheizersperre eingesetzt werden.

Leistungsbegrenzung

Unter AnlageneinstellungenZuheizerElektrischer Zuheizer kann man folgende Einstellungen vornehmen:

Begrenzung mit Kompressor

Wertebereich: 0kW, 3kW, 6kW, 9kW

Mit dieser Einstellung definiert man die maximale Leistung des elektrischen Zuheizers, um die Wärmepumpe im Betrieb zu unterstützen.

Begrenzung ohne Kompressor

Wertebereich: 0kW, 3kW, 6kW, 9kW

Hiermit lässt sich die maximale Leistung des elektrischen Zuheizers einstellen, wenn der Kompressor beispielsweise im Notbetrieb nicht läuft.

Begrenzung im WW-Betrieb

Wertebereich: 0kW, 3kW, 6kW, 9kW

Diese Einstellung definiert die maximale Leistung des elektrischen Zuheizers, die für die Warmwasseraufbereitung aufgebracht werden darf.

Bival.pkt. Parallelbetr.

Die oben erwähnte Temperaturgrenze, ab der der Zuheizer die Wärmepumpe unterstützen soll, den so genannten Bivalenzpunkt, gibt man in diesem Menüpunkt vor, z.B. -7°C.

Verzögerung Heizung

Das Zuschalten des Zuheizers erfolgt jedoch nicht auf Basis des eben eingestellten Bivalenzpunktes, sondern wird anhand des ‘Nicht-Erreichens’ der Sollvorlauftemperatur und zwar als Temperaturdifferenz-Zeitdauer-Produkt, z.B. 600 K*min, eingestellt. 600 K*min bedeutet in diesem Fall, dass der Zuheizer in folgenden Beispielsituation zugeschaltet wird:

  • Die Sollvorlauftemperatur wird für 60 Minuten um 10 K (°C) überschritten
  • Die Sollvorlauftemperatur wird für 4 Stunden um 2,5 K (°C) überschritten
  • Die Sollvorlauftemperatur wird für 10 Stunden um 1 K (°C) überschritten